Bild des Tages: Baby-Quastenflosser

Ich war ja leider die letzten Wochen ziemlich inaktiv und habe schon ziemlich lange nichts mehr neues geschrieben. Ich möchte daher versuchen in nächster Zeit mal wieder etwas öfter zu bloggen. Da ich in aller Regel versuche hier Dinge zu zeigen, die man nicht in gleicher oder ähnlicher Form auch auf vielen anderen Seiten im Internet finden kann, habe ich auch heute mal wieder in meinem Photoarchiv gesucht, um etwas möglichst interessantes zu finden. Heute habe ich mich entschieden ein Photo eines Baby-Quastenflossers (Latimeria chalumnae) zu posten. Das Modell (wahrscheinlich ein Abguss eines Originals) befindet sich im Zoologischen Museum in Hamburg.

Man sieht auf dem Photo auch gut den Dottersack des Jungtieres. Quastenflosser sind ja wie allseits bekannt in beinahe jeder Hinsicht ziemlich ungewöhnlich, und da macht auch ihre Fortpflanzung keinen Unterschied. Im Körper der weiblichen Quastenflosser reifen zwei bis vier Dutzend Eier heran, aus denen die Jungtiere noch im Mutterleib schlüpfen, sprich Quastenflosser sind ovovivipar. Die Eier sind extrem groß, mit einem Durchmesser von etwa 9 cm und einem Gewicht von ca. 300 g. Das macht sie, wenn man mal die Eier der Walhaie (über deren Gewicht ich leider nichts herausfinden konnte) nicht mitzählt, zu den größten Eiern aller lebenden Fische.

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Bild des Tages: Asiatische Zwergschweine

Wie auch die letzten Photos stammen auch die folgenden Bilder aus dem Esslinger Zoo. Sie zeigen zwei Hängebauchschweine.

 

Vielfach werden Haustiere in Zoos eher unbeachtet gelassen, aber teilweise können sie durchaus sehr interessant sein, wenn man sich näher mit ihnen befaßt, zumal wenn sie wie die im letzten Beitrag vorgestellten Hamburger Hühner ungewöhnliche anatomische Merkmale besitzen, die man bei ihren wilden Verwandten nicht findet. So zeigen beispielsweise Schweinerassen wie diese asiatischen Zwergschweine unter anderem eine extreme Kurzbeinigkeit,  in Verbindung mit einer sehr starken Verkürzung des Schädels und einem durchhängendem Rücken.

Auf dieser Aufahme sieht man auch ganz gut, wie breit der Schädel dieser Schweine im Vergleich zur Länge ist:

Die Verkürzung des Schädels hat auch Konsequenzen für die Zähne, denn dadurch dass die Eckzähne von Schweinen ein insbesondere bei den Ebern stark ausgeprägtes Dauerwachstum haben, führt ein Mangel an Abnutzung zu teilweise extremen Ausbildungen. Normalerweise schleifen sich die oberen und unteren Eckzähne gegenseitig ab, wobei sehr scharfe Kanten entstehen, welche sowohl bei innerartlichen Konfrontationen, als auch zur Verteidigung gegen Feinde benutzt werden. Wenn aber beispielsweise durch eine Verkürzung des Schädels die Zähne so stehen, dass sie sich nicht mehr gegenseitig abschleifen können, wachsen sie immer weiter und weiter, es sei denn sie brechen ab, was auch bei diesem Schwein auf der einen Seite passiert zu sein scheint.

Auf der anderen Seite dagegen ist der Zahn allerdigs schon ziemlich lang, und es fehlt nicht mehr viel, und er wächst in die Backe:

Hier noch mal eine Detailansicht des Kopfes welche ihn komplett zeigt:

Hier sieht man auch noch mal ganz gut die bei dieser Rasse teilweise (wohlgemerkt teilweise, nicht alle Exemplare zeigen dieses Merkmal in gleicher Ausprägung) sehr stark ausgebildeten Falten am Rücken und den Flanken. Interessanterweise zeigen die Falten an den Gliedmaßen zumindest bei diesem Exemplare ansatzweise Ähnlichkeiten zu der auf typische Weise sehr stark gefaltetene Haut von Panzernashörnern.

Noch eine Ansicht von oben:

Natürlich gehen alle diese ungewöhnlichen Merkmale mit einer entsprechenden Veränderung des Skelettes einher, also eine starke Verkürzung und Verbreiterung des Schädels mitsamt diversen Zahnfehlstellungen, massiv verkürzten Gliedmaßenknochen und einer durchhängenden Wirbelsäule. Leider habe ich bisher noch nirgends Zeichnungen oder Photos von Skeletten solcher Hängebauchschweine gesehen, geschweige denn eines in Original in einem Museum, sondern lediglich ein paar Photos von Schädeln.

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Der bizarre Kamm der Hamburger Hühner

Vor kurzem war ich in dem kleinen Esslinger Zoo in der Nähe von Stuttgart. Der Zoo ist wirklich nur ziemlich klein, aber er bietet doch zumindest ein paar sehr interessante Bewohner, von denen ich einige bisher noch in keinem anderen Zoo irgendo sonst gesehen habe. Man findet dort zugegebenerweise nur eher wenige richtige Exoten, dafür aber auch eine Reihe von sehr interessanten Haustieren, darunter Hamburger Hühner. Diese trotz des etwas irreführenden Namens ursprünglich aus England kommende Hühnerrasse fällt vor allem durch einen ausgesprochen seltsamen Kamm auf. Statt des typischen Hahnenkammes besitzen sie eine breitflächige „Kappe“ mit multiplen Reihen kleiner Zipfel und einem einzelnen langen nach hinten weisenden Zacken:

Es ist schon wirklich erstaunlich wie Mutationen und Selektion ein Organ wie den Kamm eines Hahnes derartig verändern können. Dies zeigt auch einmal wieder, dass man auch nicht nur bei Wildtieren, sondern auch bei Haustieren immerwieder sehr interessante Dinge entdecken kann.

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Schnabelfehlbildungen bei Vögeln

So, das wird der vorest mal letzte Post über Missbildungen, auch wenn ich natürlich schon noch eine Reihe von Photo auf Lager hätte. Aber ich möchte mal wieder über etwas anderes schreiben, zumal ich heute eine Reihe von neuen Zoophotos gemacht habe, von denen ich eigentlch auch einige auf dem Blog zeigen wollte. Also, heute vorerst zum letzten Mal, ein paar Abnormitäten aus dem Jagdmuseum Hørsholm.

Diesmal handelt es sich um Fehlbildungen bei Vogelschnäbeln. Die Schnäbel von Vögeln bestehen zum großen Teil aus Keratin, und wachsen zeitlebens weiter, teilweise sogar erstaunlich schnell. Die Hornscheiden des Ober-und des Unterkiefers schleifen sich dabei zu einem mehr oder weniger starken Grad gegenseitig ab, teilweise können auch Handlungen die zum Erlangen der Nahrung oder Bauen von Nistgelegenheiten zu einem erheblichen Verschleiß an Hornsubstanz führen, etwas bei Spechten. Die logische Folge davon ist, dass wie bei Säugetierzähnen mit Dauerwachstum fehlende Abnutzung zu ziemlich kuriosen Formen führen kann, etwa wenn Ober-und Unterkiefer durch Fehlbildungen oder Frakturen nicht mehr richtig aufeinanderpassen, und sich nicht gegenseitig abschleifen. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa dieser Tannenhäher, bei dem der Schnabel überkreuzt ist:

Hier sieht man noch mal wie stark Ober-und Unterkiefer gegeneinander verschoben sind:

Bei diesen beiden Nebelkrähen sieht man ebenfalls recht absonderliche Schnabelformen:

Bei dem weiter oben sitzenden Vogel könnte eventuell durch eine verletztungsbedingte Verlagerung des Unterkiefers die Kreuzbildung entstanden sein, bei der anderen Nebelkrähe und auch bei dem Tannenhäher habe ich aber eher den Verdacht, dass eine Wachstumsstörung vorlag, bei welcher der rechte Teil des Schnabels schneller wuchs, und so der ganze Schnabel nach links verdreht wurde.

Noch mal ein paar Köpfe von Rabenvögeln, bei denen die fehlende Abnutzung der Schnabelspitzen zu einer sehr stark ausgeprägten Kreuzbildung führte:

Hier sieht man noch zwei Fasane bei denene die Schnäbel ebenfalls, man kann es sich sicher schon denken, nicht gerade normal sind:

 

Was in diesen Fällen genau dahintersteckt, vermag ich aber auch nicht genau zu sagen. Hier ist noch mal ein präparierter Schädel eines Fasans, welcher ebenfalls einen recht deutlichen Kreuzschnabel aufweist:

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Ein paar Albinos

Die Reihe von Kurisitäten wird heute mit einigen albinotischen und teilalbinotischen Tieren fortgeführt. Dieses Reh ist besonders interessant wie ich finde, da die nur partielle Weißfärbung des Fells fast schon wie bei einem domestizierten Tier aussieht:

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Abnormes Zahnwachstum bei Hasen

Hasen haben zeitlebens wachsende Schneidezähne, die sich wie jene der Nagetiere nicht nur am Futter, sondern auch aneinander abschleifen. Wenn dies aus irgendwelchen Gründen nicht passiert, etwas durch eine Zahnfehlstellung, oder weil beispielsweise aus welchen Gründen auch immer die abschleifenden Zähne im Gegenkiefer verloren gehen, wachsen die Zähne immer weiter, und können dabei groteske Ausmaße annehmen. Übrigens gehören Hasen nicht, wie allgemein of angenommen, zu den Nagetieren, sondern zu den Hasenartigen oder Hasentiere (Lagomorpha), welche sich von den Nagetieren schon vor mindestens 60 Millionen Jahren trennten. Was passiert, wenn sich die Zähne von Hasen nicht gegenseitig abschleifen, kann man bei diesen Photos dem Jagdmuseum in Hørsholm:

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Bild des Tages: Dreifüßige Möwe

Heute gibt´s ein paar weitere Photos aus dem „Kuriositätenkabinett“ des Jagdmuseums in Hørsholm, eine dreifüßige Möwe:

Wie man sieht handelt es sich nicht um ein komplettes drittes Bein, sondern nur um eine im Gelenkbereich gelegene Gabelung der rechten Hintergliedmaße:

Hier noch mal eine weitere Ansicht:

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Bild des Tages: Stummelschwänzige Füchse

Manchmal sitzt man am Computer und denkt „Hey, ich würde gerne mal wieder aus für den Blog schreiben, oder doch zumindest mal wieder ein nettes Bild reinstellen“, und schaut sich dann seine Photoarchive durch, um ein passendens Bild zu finden. Meistens kommt man (zumindest ich) dann zum Schluss dass es verdammt schwierig sein kann ein Photo zu finden, dass man einfach so posten kann, ohne eine mehr oder weniger lange Begleiterläuterung schreiben zu müssen. Dann sitzt man da, und aus den fünf Minuten die man eigentlich nur kurz brauchen wollte, um ein „Bild des Tages“ zu posten, wird schnell mal eine halbe Stunde, ohne ein passendes Bild gefunden zu haben. Ich habe mich daher einfach mal spontan entschieden, eine Reihe von Photos zu bringen, die jeweils eine Abnormität, Missbildung oder ähnliches zeigen, da ich da jede Menge interessante Photos aus dem Jagdmuseum in Hørsholm habe.

Als Einstieg zwei Photos von einem Jung-und einem Altfuchs, die beide nur einen Stummelschwanz haben:

Ich habe leider keine weiteren Informationen zu diesen Füchsen, auch nicht ob es sich bei dem kleinen Fuchs um das Jungtier des anderen handelt, aber es scheint sich allem Anschein nach um eine (erbliche) Mutation zu handeln, welche zu einer Verkürzung des Schwanzes führen, eventuell vergleichbar zu jener Mutation die bei Manxkatzen zu Schwanzlosigkeit führt. Irgendwie sehen diese Füchse ein bisschen aus wie Waldhunde  (Speothos venaticus) ist, und ich frage mich ob bei diesen eventuell eine ähnliche, wenn nicht sogar die gleiche Mutation zu dem für diese Art typischen Stummelschwanz geführt hat. Hier noch mal eine andere Ansicht:

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Schwimmbeutler

Beuteltiere werden im Allgemeinen ausschließlich mit Australien assoziiert, dass es aber auch auf dem amerikanischen Doppelkontinent Beuteltiere gibt, ist nicht vielen bewußt. Abgesehen vom Opossum hat auch keine dieser Spezies aus dieser gar nicht mal so artenarmen Gruppe größere Bekanntheitsgrade erlangt. Eine in vieler Hinsicht besonders spektakuläre Art möchte ich nun hier kurz vorstellen, den in Mittel-und Südamerika beheimateten Schwimmbeutler  (Chironectes minimus). Das hier zu sehende Exemplar habe ich im Zoologischen Museum in Heidelberg (dessen Besuch ich wirklich sehr empfehlen kann) photographiert:

Schwimmbeutler sind im Gegensatz zu den meisten anderen Beutelratten, deren Größe meist zwischen jener von großen Mäusen und Ratten schwankt, relativ große Tiere. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von etwa 30-40 cm und eine Schwanzlänge bis etwa 40 cm, also durchaus im Größenbereich einer kleineren Hauskatze. Das Nordopossum  (Didelphis virginiana)und das Südopossum (Didelphis marsupialis) werden allerdings noch größer. Wie man auf dem Photo gut sieht, sind Schwimmbeutler gut an eine amphibische Lebensweise angepasst, mit gut ausgebildeten Schwimmhäuten und einem dicken Schwanz, der zum großen Teil mit Hornschuppen bedeckt ist. An den langen Fingern der Vorderpfoten sind allerdings keine Schwimmhäute ausgebildet. Sie finden ihre Nahrung auch primär im Wasser, nämlich Fische, Frösche, Krustentiere und Muscheln, allerdings fressen sie gelegentlich auch Wasserpflanzen und Früchte.  Über die Lebensweise dieser Tiere ist insgesamt nur recht wenig bekannt, was auch an ihrer eher versteckten Lebensweise liegen dürfte.

Die Beuteltiere haben im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte eine große Anzahl verschiedener Formen ausgebildet, von maulwurfsartigen bis säbelzahnkatzenähnlichen Linien, welche oft eine erstaunliche Konvergenz zu verschiedenen Plazentatieren aufweisen. Allerdings haben die Beuteltiere niemals den Formenreichtum der Placentatiere erreicht. Interessanterweise haben sich auch niemals wirklich aquatische Arten entwickelt (zumindest so weit man weiß). Dass mag zu einem Teil mit der besonderen Fortpflanzungweise der Beuteltiere liegen, welche einer vollaquatischen Lebensweise wie etwa bei Walen oder Seekühen im Wege steht. Rein theoretisch würde dies einer robben-oder zumindest fischotterartigen Lebensweise nicht im Wege stehen. Daher verwundert es schon etwas, dass die Schwimmbeutler der einzige wirklich amphibisch lebende Sproß der Beutelsäuger sind, obwohl prinzipiell alle Beuteltiere schwimmen können, teilweise sogar sehr gut.

Allerdings sind durchaus gewisse anatomische Adaptionen an eine wasserbewohnende Lebensweise bei einem Beuteltier nötig. Schwimmbeutler besitzen einen Beutel der wasser-und luftdicht verschließbar ist, so dass sie ihre Jungtiere mit auf die Nahrungssuche nehmen können. Junge Schwimmbeutler wachsen sehr schnell, und nach etwa 40 Tagen ragen die Füße der zwei bis fünf Jungtiere bereits mit den Füßen aus dem Beutel, sie bleiben aber immer noch an den Zitzen im Beutel hängen. Etwa eine Woche später lösen sie sich dann von den Zitzen, werden aber nach wie vor gestillt, und klammer sich dann außen an das Muttertier.

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Bild des Tages: Winkelkopfagame

Hier mal ein Bild eines wirklich äußerst interessant aussehenden Reptils, eine Winkelkopfagame (genau genommen handelt es sich um die Spezies Hypsilurus dilophus) aus dem Vivarium Karlsruhe:

Winkelkopfagamen stammen aus Südostasien und bewohnen Regenwälder. Es handelt sich um relativ kleine Echsen, welche Längen von grob einem halben Meter erreichen. Warum die mehrere Arten umfassende Gattung der Winkelkopfagamen im englischen Sprachgebrauch als „Forest Dragons“ bezeichnet werden, muss wohl nicht mehr weiter erläutert werden.

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