Bizarre Hirsche Teil 5: Procranioceras skinneri

So, habe endlich mal wieder Zeit gefunden etwas zu schreiben. Dieses Mal geht es um einen der wirklich merkwürdigsten Hirsche die überhaupt jemals existiert haben, Procanioceras skinneri. Zugegeben, gewisse Abstriche bezüglich des Verwandtschaftsgrades müssen hier schon gemacht werden, denn die Dromomeryciden sind bezüglich ihrer systematischen Stellung noch nicht allzu sicher eingeordnet, scheinen aber den Hirschen recht nahe gestanden zu haben, also durchaus Grung genug sie hier mal zu erwähnen. Der hier gezeigte Schädel von Procranioceras skinneri (früher Cranioceras skinneri), welcher im Naturhistorischen Museum in Berlin zu sehen ist, stammt aus dem Pliozän von Nebraska:
Prcranioceras skinneri

Was sofort auffällt, ist dass Procranioceras kein Geweih, sondern knöcherne Schädelprojektionen hatte, vergleichbar den langen Auswüchsen welche bei Muntjak und vergleichbarn Kleinhirschen das eigentliche Geweih tragen, mit dem Unterschied, dass es bei Dromomeryciden kein echtes Geweih gab. Möglicherweise waren die beiden Hörner über den Augen sogar von einer echten Hornschicht überzogen. Ganz besonders bizarr ist aber zweifellos das einzelne schräg nach hinten stehende Hinterhaupthorn. Die Hörner waren übrigens bei den Weibchen ebenfalls vorhanden, allerdings nicht so groß wie bei den Männchen.

Hier noch mal eine Detailansicht des Schädels:

Prcranioceras skinneri (3)

Die auf Nordamerika beschränkten Dromomeryciden traten in einer ganzen Reihe von Größenformen auf, welche in etwa den heutigen mittelgroßen bis großen Hirschen entsprechen. Der größte und jüngste von ihnen, Yumaceras, erreichte ein Gewicht von mehr als 380 kg und war damit in etwa so groß wie ein Elch.

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2 Antworten zu Bizarre Hirsche Teil 5: Procranioceras skinneri

  1. ezcxpbji sagt:

    Tippfehler:
    Procanioceras = Procranioceras
    Domomeryciden = Dromomeryciden

  2. Markus Bühler sagt:

    Danke für den Hinweis, habe die beiden Tippfehler entsprechend korrigiert.

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