Bilder des Tages: Entenwalschädel

Die Schnabelwale beinhalten einige der bizarrsten und auch größten Zahnwale überhaupt, dennoch ist bisher nur sehr wenig über die meisten Arten bekannt. Auch in Büchern findet man in der Regel nur relativ spärliche Angaben über jene hochinteressanten Tiere. Dass so wenig über viele Schnabelwale bekannt ist, ist vor allem insofern erstaunlich, als dass sie teilweise äußerst beachtliche Größen erreichen können. Der Baird´s Schnabelwal ist nach dem Pottwal der zweitgrößte Zahnwal der Erde, und übertrifft selbst die kleinsten Bartenwale noch an Größe. Aber auch der Nördliche Entenwal (Hyperoodon ampullatus), welcher in Ausnahmefällen sogar in den Gewässern Norddeutschlands als Irrgast vorkommt, erreicht außerordentlich respektable Ausmaße. Das wird allein schon bei der gewaltigen Größe des Schädels sichtbar, welcher jenem eines Orcas absolut nicht nachsteht. Entenwale sind spezialisierte Tieftaucher, welche ganz ähnlich den Pottwalen weit in die Tiefsee abtauchen, wo sie sich vor allem von Kalmaren und Fischen ernähren. Die allermeisten Schnabelwale zeigen eine massive Reduktion des Gebisses, wobei bei einigen Arten wie Mesoplodon densirostris die verbliebenen Zähne aber bei den Männchen zu hauerartigen Waffen für Rivalenkämpfe umgebildet sind. Beim Nördlichen Entenwal sind die verbliebenen Zähne dagegen nur noch äußerst klein, und sitzen ganz vorne an der Spitze der Kiefer. Wie viele andere spezialisierte Kalmarfresser, saugen sie ihre Beute primär ein, anstatt sie mit dem Maul zu packen. Interessant ist auch die Entwicklung des Schädels mä nnlicher Entenwale. Junge Exemplare ähneln noch stark den Weibchen, doch je älter sie werden, um so stäker prägt sich die Melone am Kopf aus, siw wird immer höher und steiler, und wölbt sich sogar schärg nach vorne, nicht unähnlich der Kopfform alter männlicher Pottwale, nur mit dem Unterschied, dass bei den Entenwalen die Schnauze noch frei bleibt.
Hier ein Exemplar aus dem Zoologischen Museum in Hamburg:

entenwal

Ein weiteres aus dem Zoologischen Museum in Kiel:

nordlicher-entenwal

Und noch mal eine andere Ansicht:

nordlicher-entenwal2

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