Ein spontanes Bild des Tages, da ich gerade zufällig im Garten unter einem Stein einen Molch gefunden habe. Genau genommen handelt es sich um einen Bergmolch (Ichthyosaura alpestris), und um ganz genau zu sein, um ein Männchen (erkennbar am schwarz-gelben Rückenstreifen) in Landtracht.
Ich schreibe diesen kurzen Blogpost auch deswegen, weil Molche in Landtracht teilweise gar nicht als solche identifiziert werden, vermutlich weil sie sich zu sehr von ihrer bekannteren aquatischen Form unterscheiden. Während des Sommers leben unsere heimischen Molche (derer es es vier Arten gibt, den schon genannten Bergmolch, den Teichmolch, den Fadenmolche sowie den Kammmolch) im Wasser, wo sie sich auch paaren und ihre Eier legen. In dieser Zeit tragen sie je nach Art und Geschlecht mehr oder weniger ausgeprägte Schwanz-und Rückensäume, welche insbesondere bei männlichen Kamm-und Teichmolchen sehr groß sein können. Außerdem ist die Haut im Wasser relativ glatt und geschmeidig.
Wenn sie aber am Ende des Sommers das Wasser wieder verlassen, sind Kämme und Flossensäume zurückgebildet, und die vorher so feuchte Haut trocken, runzelig und von zahlreichen kleinen Erhebungen bedeckt.
Molche in Landtracht wirken deutlich „trockener“ als Salamander oder Frösche die schon länger nicht mehr im Wasser waren, weshalb sie zuweilen sogar für Reptilien gehalten werden, auch weil man sie teilweise recht weit entfernt vom nächsten Gewässer findet.
Zudem gibt es immer wieder Verwirrung über die Begriffe „Salamander“ und „Molch“. Beide sind keine starren Kategorisierungen, da es innerhalb der Schwanzlurche eine ganze Reihe von nicht näher verwandten Entwicklungslinien gibt, welche übergreifend sowohl „-molche“ als auch „-salamander“ behinhalten. Um es allerdings etwas zu verallgemeinern kann man sagen dass tendeziell primär landlebende Schwanzlurche als Salamander bezeichnet werden, und primär oder zumindest während eines Teils des Jahres im Wasser lebende als Molche. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wie die ausschließlich im Wasser lebenden Riesensalamander.
Man könnte die Sache noch weiter verkomplizieren, denn sowohl unsere heimischen Salamander als auch unsere Molche sind noch einigermaßen nahe miteinander verwandt und gehören beide zu den Echten Salamandern oder Salamandridae, welche sich wiederum abgrenzen von anderen Schwanzlurchen wie den Lungenlosen Salamandern (welche ebenfalls aquatische Arten behinhalten) oder den den rein aquatischen Armmolchen. Ein Kammmolch und ein Alpensalamander sind also näher miteinander verwandt als beispielsweise ein Fadenmolch und ein Gefleckter Furchenmolch (der zu den Olmen gehört) oder ein Feuersalamander und ein Tigersalamander, welcher wiederum zu den Querzahnmolchen zählt.
Einfacher dagegen ist es in der mitteleuropäischen Amphibienfauna, denn neben den bereits erwähnten vier Arten von Molchen gibt es lediglich noch zwei Arten von Schwanzlurchen, welche beide sowohl echte als auch Echte Salamander sind. Dies ist zum einen der recht bekannte Feuersalamander (Salamandra salamandra) sowie der weitaus weniger bekannte Alpensalamander (Salamandra atra). Beide Arten verbringen ihr gesamtes Erwachsenenleben an Land, und lediglich die Larven des Feuersalamanders leben im Wasser, während der Alpensalamander sogar komplett umgewandelte Jungtiere zur Welt bringt.
Schön wieder mal etwas zu sehen 🙂