Heutzutage ist Deutschland extrem arm an größeren Säugetierarten, was aber keineswegs immer so war. Ich wollte hier nur einen kurzen Beitrag über Tiere schreiben, die einst einmal bei uns gelebt haben, und inzwischen beinahe oder vollständig ausgestorben sind. Die einzigen echten Großtiere die man regelmäßig antrifft, sind Wildschweine, Rothirsche und Rehe. Zwar gibt es auch vielerorts Damhirsche, teilweise sogar Sikahirsche und andere asiatische Arten, aber diese wurden alle eingeführt, und sind nicht heimisch.
Unter den Großsäugern hat Europa einen großen Teil schon gegen Ende der Eiszeit verloren, aber dennoch gab es auch hier noch einige ziemlich imposante Wildtiere. Allen voran der nur haarscharf dem Aussterben entronnene Wisent und der als Wildform gänzlich ausgerottete Auerochse.
Hier ein Bild eines Auerochsen-Skelettes aus dem Nationalmuseum von Kopenhagen, welches sogar noch Spuren von menschlichen Waffen zeigt:
Was viele Leute nicht wissen, ist dass es in Deutschland auch früher Elche gegeben hat. Schon Julius Cäsar berichtete von ihnen, und dass sie von den Germanen gejagt wurden. Auch im Nibelungenlied wird erwähnt dass Sigurd auf der Jagd neben allerlei anderem Wild einen Elch erlegte, der dort Shelk genannt wird. Manche Ortschaften und Städte tragen sogar heute noch in ihren Namen den Hinweis darauf, dass es bei uns auch Elche gab, etwa Ellwangen oder Elchingen. Im äußersten Osten Deutschlands verschwanden die letzten Elchbestände sogar erst gegen Anfang des 20. Jahrhunderts, und heutzutage kommen nur ganz selten mal noch eingewanderte Elche, etwa aus Polen.
Auch Wildpferde gab es früher bein uns, nämlich den inzwischen ausgerotteten Tarpan, der seit jeher wegen seines Fleisches und wegen gewissen Ernteschäden seit frühester Zeit stark bejagt wurde.
Unter den Raubtieren sind natürlich Wolf und Bär als die eindruchsvollsten Arten hervorzuheben, aber auch Luchse, Wildkatzen, Fischotter und Nerze waren einst weit verbreitet, und vielerorts normalerweise ein normaler Bestandteil unserer Fauna. Auch der Biber ist inzwischen ziemlich rar, und wäre teilweise beinahe gänzlich ausgerottet worden.
Auch die Vogelfauna unseres Landes hat einige sehr imposante Arten beinahe gänzlich verloren. Große Greifvögel wie Stein-und Seeadler, aber auch Fischadler, waren nach Jahrhunderten des Nachstellens beinahe ausgerottet, und brüten selbst nach Jahrzehnten des Schutzes immer noch nur in vergleichsweise geringen Zahlen. Neben den normalen Raubvögeln gab es auch Geier bei uns, sowohl die Gänsegeier, als auch die riesigen Mönchs-und Bartgeier. Infolge von Ausrottungskampangnen waren sie zwischenzeitlich gänzlich verschwunden, und kommen nur äußerst zögerlich wieder zu uns, wie jüngst einige Geier in Süddeutschland.
Neben Raubvögeln gab es auch noch einige andere, einst weitverbreitete Arten wie Kraniche, Trappen oder Auerhühner.
Eine Art, von der nur wenige wissen, dass es sie überhaupt in Deutschland gibt, ist die Europäische Sumpfschildkröte, die vor allem durch Verluste ihrer ursprünglichen Lebensräume aus vielen Gegenden verschwand. Ich hatte sogar das Glück vor einigen Jahren einmal eine in einem Wald-Teich zu sehen. Von den Fischen sind durch Gewässer-Verschmutzung und Verbau viele Arten bei uns beinahe ausgestorben, manche sogar gänzlich verschwunden. Lachse kommen seit einigen Jahren in geringen Stückzahlen teilweise wieder die Flüsse hinaufgeschwommen, einst waren sie aber weit verbreitet, und beinahe shcon ein Arme-Leute-Essen. Europäische Störe und Hausen kommen durch Überfischung und Stauwehre bei uns eigentlich gar nicht mehr vor, früher gab es sie dagegen in solchen Massen, dass sie in industriellen Maße befischt werden konnten.
Inhaltlich gibt dieser Eintrag natürlich nicht viel her, und ich wollte auch gar nicht in die Details gehen, sondern vor allem zeigen, dass es auch bei uns theoretisch noch eine sehr eindrucksvolle Fauna teils sehr großer einheimscher Wildtiere geben könnte.
Ähm noch zu bemerken ist, dass es in Deutschland auch sehr grosse wasserbewohnende Säugetiere gibt, etwa gibt es zbsp. der Finnwal, das zweitgrösste Säugetier der Welt, schwimmt hin und wieder durch die Ostsee! Oder auch Seelöwen, Robben, Seehunde, vereinzelte Orkas, Pottwale, Schweinswale kommen vor. Vor der Industrailiserung und dem grossen Abschlachten der Wale, schwamm sogar der Grönlandwal während seiner jährlichen Wanderungen durch den nord-westlichsten Teil Deutschlands, da dieser vor der Industrialisierung recht häufig war! Und durch das grosse Abschlachten an den Rande der Ausrottung gebracht wurde! Wie in vorchristlicher Zeit gab es auch Vielfrasse in Deutschland!