Was sind Röhrenaale? Nun, der Name verrät ja schon etwas, Aale die in Röhren leben. Neben dieser wenig informativen Beschreibung möchte ich noch etwas näher ins Detail gehen, denn Röhrenaale sind wirklich etwas besonderes. Das allererste Mal habe ich über diese Tiere in einem Buch des berühmten Tauchpioniers Hans Hass gelesen, der diese Tiere in den 50 iger Jahren auch entdeckte. Selbst die ansäßigen Fischer hatte diese seltsamen Fische noch nie gesehen, und zu Ehren von Hans Hass wurde diese erste Art Heteroconger hassi genannt. Diese ausgesprochen hübschen Fische, welche den treffenden Trivialnamen Ohrfleckröhrenaale inne haben, kann man im Aquarium des Berliner Zoologischen Gartens bewundern:
Inzwischen kennt man noch 34 weitere Arten, die teilweise auch einer anderen Gattung zugeordnet werden konnten, etwa der ebenfalls sehr dekorativ gefärbten Prachtröhrenaal Gorgasia pleclara, welcher auch in Berlin zu sehen ist:
Was ist nun so besonders an den Röhrenaalen? Dass aalartige Fische sich gerne in verschiedensten Verstecken verbergen, und dabei teilweise auch regelrechte Stammplätze besetzen, ist durchaus nichts Ungewöhnliches. Aber die Röhrenaale treiben dies definitiv auf die Spitze, denn sie bewegen sich überhaupt nicht mehr vom Fleck, wenn sie erst mal ein passendes „Grundstück“ gefunden haben. Diese Bezeichnung ist in diesem Fall durchaus nicht unzutreffend, denn Röhrenaale leben üblicherweise auf weiten ebenen Sandflächen in Kolonien, die mehrere tausend Individuen umfassen können. Sie graben sich mit der spitzen Schwanzspitze voran in den lockeren Sand ein, und schnappen nach vorbeikommenden Kleinlebewesen, ohne dabei aber ihre Wohnhöhle auch nur einen einzigen Zentimeter zu verlassen. Mit Hilfe von Hautdrüsen am Schwanzende sondern sie auch große Mengen von einem Sekret ab, das die Wänder der Röhren stabilisiert. Während der Nahrungsaufnahme bewegen sie sich durchaus, teilweise sogar sehr aktiv, um Kleinstlebewesen zu packen, aber nie rühren sie sich vom Fleck. Über die Paarung gibt es widersprüchliche Angaben, teils heißt es dass selbst diese nur zwischen benachbarten Tieren stattfindet, teils heißt es, dass die Männchen zu den Weibchen schwimmen. In Anbetracht der mindestens 35 Arten wäre es aber auch gut möglich, dass beider Fortpflanzungsmethoden existieren.
So einen habe ich doch auch schon erwischt 😉
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/507652/display/15092046
Wegen dem Paarungsverhalten müsste man doch nur mal ein Becken in einem Zoo Videoüberwachen.
Klasse Bild Sven! Da sind meine Photos leider ziemlich unscharf im Vergleich…Was das Paarungsverhalten angeht, so würde das natürlich nur dann funktionieren, wenn man einerseits sowohl ein Männchen als auch ein Weibchen hat, und zum anderen wenn die Röhrenaale auch mitmachen. Wer weiß ob bei derartig seltsamen Fischen so einfach geht.