In der Regel sieht man sich Tiere ja als ganzes an, vielleicht einmal abgesehen von den Skeletten ausgestorbener Tiere in Museen, aber auch die innere Anatomie kann äußerst interessant sein. Als ich vor einiger Zeit im Naturhistorischen Museum in Wien gewesen bin, habe ich dort auch einige sehr interessante Skelette und Schädel von Fischen gesehen. Bei Säugetieren bestehen zumindest bei ausgewachsenen Exemplaren die knöchernen Anteiles des Kopfes in der Regel aus nur zwei Hauptbestandteilen (wenn man mal die Gehörknöchelchen nicht mitzählt), dem eigentlichen Schädel mit dem Oberkiefer, und dem Unterkiefer. Tatsächlich besteht der Schädel aus einer ganzen Reihe verschiedener Knochen, die erst im Laufe des Lebens mehr oder weniger fest miteinander verwachsen. Bei Fischen sind die knöchernen Bestandteile des Kopfes dagegen weitaus vielfältiger, und teilweise auch extrem komplex. Die komplizierten Strukturen die etwa nötig um bestimmten Fischarten das Hervorstrecken des Maules zu ermöglichen, sind eigentlich erst am skelettierten Kopf zu erkennen.
Bei diesem Schädel eines Heilbuttes (Hippoglossus hippoglossus) kan man sehr gut die Vielzahl unterschiedlicher knöcherner Elemente erkennen:
Ebenfalls sehr interessant sind die schalenbrechenden Kiefer der Seewölfe, hier ein Gestreifter Seewolf und ein eher aalförmiger Pazifischer Seewolf, dazwischen das Skelett eines Trompetenfisches:
Besonders eindrucksvoll fand ich das Skelett eines Seeteufels. Hier kann man sehr gut die einzelnen Strukturen erkennen, die es diesen Tieren ermöglichen im Bruchteil einer Sekunde ihr Maul aufzureißen, und dabei einen starken Sog zu erzeugen, der dann ihre Beute regelrecht einsaugt. Sehr schön sieht man auch die mehrfachen Zahnreihen, sowie die auf verschiedene isolierte Knochen verteilten Zahnfelder.
Ebenfalls sehr interessant ist das Skelett des Mondisches. Diese Tiere gehören zu den ungewöhnlichsten Fischen überhaupt, und zeichnen sich durch eine ganze Reihe anatomischer Sondermerkmale aus, etwa die massive Zurückbildung der Schwanzflosse. Wenn man sie betrachtet, würde man auf den ersten Blick auch kaum denken, dass ihre nächsten Verwandten die Kugelfische sind, denen sie während ihres Larvenstadiums aber noch weitaus mehr ähneln. Sehr eindrucksvoll ist auch die Größe, die einige Mondfische erreichen können, denn tatsächlich handelt es sich um die größten Knochenfische der Welt.
Hier ist mal ein direkter Vergleich eines Mondfisches (möglicherweise ein Modell oder Abguss) mit einem Skelett: