Orthoceras-Modell

 Seit kurzem habe ich endlich mal wieder sowas wie Ferien, darum werde ich jetzt versuchen wieder öfter mal was zu schreiben. Beim letzen Mal hat das leider nicht funktioniert, was primär daran lag dass bei mir das Internet fast den kompletten Januar und Februar nicht funktioniert hat. Ich habe die bisherige Freizeit der ersten Ferientage auch gleich mal genutzt um mal wieder ein neues Modell zu machen. Zugegeben, nicht unbedingt etwas spektakuläres, „nur“ wieder ein neuer Nautiloide. Als Vorlage habe ich Orthoceras benutzt, einen Nautiloiden den man aus Schichten des Ordovozium bis zur Trias kennt (höchstwahrscheinlich hat es sich bei diesem langen Zeitraum aber nicht immer um die gleiche Art gehandelt). Diese Tiere konnten teilweise Längen von etwa 2m erreichen, womit sie aber immer noch weit unter der Größe von Arten wie Cameroceras blieben, die ein Vielfaches davon erreichten. Dieses neue Modell ist ziemlich klein, was man auch ganz gut am Vergleich mit dem provisorischen Sockel aus einem halben Korken sehen kann:

Orthoceras Modell

Aufgrund der geringen Größe gestaltete sich die Modellation auch nicht gerade als einfach, vor allem an den Fangarmen, da diese extrem wenig Eigenstabilität besitzen, und ich auch keinen Draht als Stütze benutzt habe. Wie bei den anderen Nautiloiden die ich bisher modelliert habe, habe ich zuerst das Gehäuse modelliert und gehärtet, wobei ich an das Kopfende eine verdrehte Drahtschlinge anmodelliert habe. Das vorgehärtete Gehäuse kann man so gut in die Hand nehmen, was die weiteren Arbeitsschritte extrem erleichtert. Die Drahtschlinge dient dabei um einen besseren Halt des anmodellierten Kopfteiles zu gewährleisten. Eidentlich wollte ich den Nautiloiden erst mit geschlossenen Fangarmen darstellen, wofür die Größe auch gut gereicht hätte, aber als ich zum Spaß mal ein Probemodell mit geöffneten Fangarmen gemacht habe, hat mir dieses letztendlich so gut gefallen, dass ich beschlossen habe es für die endgültige Version weiter zu verwenden.

Insgesamt habe ich grob geschätzt etwa sieben Stunden für das Modell gebraucht, vielleicht auch etwas mehr oder weniger. Besonders die kleinen Details wie die Ansätze der Fangarme und vor allem die dünne Haut die sich zwischen ihnen spannt, sind eben ziemlich arbeitsaufwändig. Ich habe mich dieses Mal auf dafür entschieden, die Augen relativ klein zu modellieren, da das Modell so eher aussieht, als wäre es im Original deutlich größer. Zugegeben, auch unter den heutigen Kopffüßern findet man keineswegs eine Tendenz dass die großen Arten verhältnismäßig kleine Augen haben, man denke hier nur an die Riesen-und Kolosskalmare die beide riesige Augen habe. Aber schließlich weiß man ja ohnehin nicht wie diese Nautiloiden zu Lebzeiten wirklich ausgesehen haben, insofern könnten sie vielleicht auch nur relativ kleine Augen gehabt haben, vergleichbar dem heutigen Nautilus. Ich habe dieses Mal auch bewußt darauf vezichtet einen Schnabel zu modellieren, da das tatsächliche Aussehen und vor allem die Lage der Fresswerkzeuge bei Nautiloiden ziemlich kontrovers ist.

Orthoceras Kopf-Detail

Hier ist auch mal ein Vergleich des Modells mit einem originalen Orthoceras-Fossil aus Marokko, das zufällig beinahe die gleiche Größe hat:

Orthoceras Original und Modell

Orthoceras Original und Modell

Dieser Beitrag wurde unter Cephalopoden, Paläontologie, Skulpturen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Orthoceras-Modell

  1. Armanzahl:
    Hallo ein sehr schönes Modell, mich stört lediglich die Anzahl der Arme. Shigeno (2008) konnte zeigen das Nautilus-Embryos eine 10armige Armanlage entwickeln woraus dann beim rezenten Nautilus 90+ -Arme werden. Deshalb wäre es denke ich am vernünftigsten mindestens 10 Arme zu zeigen oder mehr…wieviele Arme fossile Nautiliden jedoch entwickelten weiss niemand so genau. Hinweise von rezenten Coleoideen (Decabrachia mit Spirula und Sepia und Octopoda mit Octopus und Argonauta) zeigen ebenfalls das mindestens 10 Arme vorhanden waren und erst später sich aus den 10armigen Formen die achtarmigen entwickelten.
    Gruss René

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert