Unter den mesozoischen marinen Reptilien stechen die Nothosaurier in der Regel nicht gerade mit besonderer Größe hervor. Das liegt einerseits daran dass sie weit im Schatten der Riesenformen innerhalb der Plesio-, Ichthyo- und Mosasaurier stehen, aber auch an dem Umstand dass die Mehrzahl der Arten tatsächlich nicht besonders groß waren.
Die meisten Nothosaurier lagen in ihrem Größenspektrum irgendwo zwischen einem Fischotter und einem Seehund, manche waren sogar noch kleiner. Einzelne Arten erreichten allerdings doch ziemlich beeindruckende Größen, wie etwa Nothosaurus giganteus, welcher Längen um etwa 6 m erreichte. Um sich ein Bild von den Dimensionen dieser Tiere machen zu können, habe ich hier ein Photo eines Schädels von N. giganteus aus dem Museum am Löwentor in Stuttgart. Links daneben ist der Schädel von Simosaurus gaillardoti, sowie als provisorischer Größenvergleich mein Rucksack mit etwa 47 cm Höhe:
Hier noch mal eine Detailansicht des Schädels, welcher im Oberen Muschelkalk bei Heimsheim gefunden wurde:
Simosaurus gaillardoti ist von recht guten Fossilien bekannt, und da Nothosaurier in ihrem Körperbau nicht allzu variabel waren, kann man sich anhand dieses Skelett ganz gut eine Vorstellung davon machen, wie auch N. giganteus zu Lebzeiten ungefähr ausgesehen haben dürfte.
Nun war N. giganteus allerdings vermutlich noch nicht einmal der größte bekannte Nothosaurier. Die kürzlich beschriebene Art Nothosaurus zhangi aus der mittleren Trias von China war sogar noch etwas größer. Der größte komplett erhaltene Schädel von N. giganteus hat eine Länge von 61 cm, während der größte komplett erhaltene Unterkiefer eine Länge von 59 cm hat. Beim Typus-Exemplar von N. zhangi ist der Unterkiefer volle 65 cm lang.
Abhängig vom tatsächlichen Verhältnis vom Schädel zum übrigen Körper lag die Gesamtlänge von N. zhangi bei ungefähr 5-7 m, also ungefähr vergleichbar mit einem großen Leistenkrokodil. Interessanterweise waren die beiden Riesenarten innerhalb der Nothosaurier nicht einmal näher miteinander verwandt, und haben unabhängig voneinander extreme Körpergrößen entwickelt.
Quelle: