Eigentlich wollte ich schon länger über den Klippspringer schreiben, allerdings war das einzige Photo des wunderschönen Präparates welches ich im Schloss Rosenstein in Stuttgart gemacht hatte, nicht sonderlich gut geworden. Daher habe ich gewartet bis ich bei meinem letzten Besuch noch einmal bessere Photos machen konnte.
Der Klippspringer (Oreotragus oreotragus) ist eine kleine afrikanische Antilope, welche auf den ersten Blick nicht besonders auffällig wirkt. Mit einer Schulterhöhe von kaum 60 cm und einem Gewicht von nur 10-13 kg sind sie wirklich ziemlich klein, und auch ihr Gehörn, welches außer bei einigen im Norden ihres Verbreitungsgebietes lebenden Populationen nur bei den Männchen zu finden ist, wirkt nicht sonderlich imposant. Wie so oft sind es aber die eher unauffälligen Details, welche die eigentlichen Besonderheiten darstellen.
Im Falle der Klippspringer sind dies ihre einzigartigen Hufe, welche ein absolutes Extrem unter den Huftieren darstellen, und eine ungewöhnliche Anpassung an einen felsigen Lebensraum sind. Ihre Füße sind extrem gestreckt, und sie treten ausschließlich mit den ungewöhnlich langen Hufspitzen auf den Boden, beinahe so als ob sie auf Stöckelschuhen laufen würden.
Während vergleichbares Schuhwerk allerdings so ziemlich das letzte ist was man bei einer Tour in die Berge anziehen sollte, stellen die Stelzenfüße der Klippspringer ein besonders nützliches Fortbewegungsmittel in ihrem Lebensraum dar.
Die sehr kleinflächigen Hufspitzen finden noch auf kleinsten Felsvorsprüngen Halt, durch die Dicke des Keratinanteils stellen sie gleichzeitig auch einen guten Schutz der Füße auf scharfkantigen Felsen dar.
Klippspringer bewohnen zwar nicht nur Bergregionen, sondern auch Savannen und bewaldete Gebiete, doch halten sie sich häufig in der Nähe von exponierten Felsen und Bergformationen auf. Interessant ist auch dass Klippspringer lebenslange Paarbildungen eingehen, und Männchen und Weibchen teilweise auch abwechselnd fressen, während einer der Partner nach potentiellen Raubtieren Ausschau hält.
Auf diesem Photo von Wikipedia sieht man noch mal die Hufe in der Frontalansicht, wobei man auch gut erkennen kann wie weit die beiden Hufe auseinanderstehen.
Ein weiteres interssantes Detail ist das Fell, welches keine einheitliche Färbung auffweist, sondern aus sehr hellen und sehr dunklen Haaren besteht, welche dicht beieinander stehen, so dass aus der Entfernung eher der Eindruck eines gräulich-braunen Fells entsteht. Dieses Phänomen findet sich auch bei vielen anderen Säugern, doch beim Klippspringer sieht man es bei Nahaufnahmen besonders gut.
Vor nicht allzulanger Zeit sah ich einen interessanten Bericht im TV.
Wirklich interessante Tierchen. Ich würde die Füße aber nicht mit Stöckelschuhen vergleichen, sondern eher mit Ballerinas 🙂
Stimmt im Prinzip schon, da sie ja auf den Zehenspitzen laufen und nicht auf den Fersen, aber die dünnen hohen Hufe haben mich doch zu sehr an die Absätze von Stöckelschuhen erinnert.