Die allermeisten Fische die beim Menschen für Horror sorgen können, sind ziemlich groß, nur ganz wenige, wie etwa die Piranhas, sind an sich ziemlich klein. Allerdings wurde kürzlich eine neue Art beschrieben, die durchaus recht erhebliche Ausmaße erreichte, und alle lebenden Arten deutlich in den Schatten stellte, Megapiranha paranensis. Diese in Argentinien entdeckte Art lebte vor etwa 8-10 Millionen Jahren während des späten Miozäns, und erreichte eine Länge von etwa einem Meter. Leider sind die Reste die man von Megapiranha kennt, nur äußerst spärlich, und bestehen nur aus einem gut 10 cm langen partiellem Oberkiefer mit einigen Zähnen. Tatsächlich wurden die Überreste bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt, aber damals noch nicht weiter beachtet. Es scheint als wäre Megapiranha auch kein echter Piranha gewesen, sondern einer Seitenlinie angehört zu haben, denn die Bezahnung zeigt auch Merkmale der mit den Piranhas verwandten pflanzenfressenden Pacus. Seine Zähne nehmen eine Art Zwischenstellung ein zwischn den einreihig angeordneten Zähnen der Piranhas und der in einer Doppelreihe angeordneten Zähne der Pacus. Sie waren in zwei Reihen angeordnet, aber standen praktisch im Zickzack zueinander, jeweils so versetzt, keine zwei Zähne hintereinander angeordnet waren. Während aber die Zähne der Pacus relativ stumpf sind, und fast etwas aussehen wie die Prämolaren von Menschen, hatte Megapiranha Zähne mit scharfen, leicht gesägten Kanten. Das obere Photo stammt aus einem Aquarium der Pomologie in Reutlingen, und zeigt einen Roten Piranha (Pygocentrus, bzw Serrasalmus natteri). Auf diesem neben dem Aquarium angebrachten Schild, sieht man auch noch die Darstellung eines Piranhagebisses, leider ist die Qualität des Photos nicht besonders gut geworden:
Es wäre jetzt natürlich sehr interessant zu wissen, wie Megapiranha gelebt hat. Handelte es sich um einen reinen Fleischfresser, oder vielleicht sogar um einen Omnivoren? Interessant ist hierbei auch die Tatsache, dass auch die Paccus ziemlich große Fische sind. Selbst die größten Piranhaarten erreichen nur ausnahmsweise mal Längen von mehr als 45 cm, die allermeisten bleiben aber viel kleiner. Pacus können aber durchaus einen Meter und etwa 30 kg erreichen, auch wenn das ebenfalls schon sehr ungewöhnliche Maße sind. Der Schwarze Pacu (Colossoma macropomum) ernährt sich nur in seiner Jugend von Tieren, vor allem verschiedenen Invertebraten, später entwickelt er sich zu einem hochspezialisiertem Früchte-und Nussfresser. Dieses Photo aus dem Aquarium des Zoologischen Gartens Berlin zeigt zwei recht großen Pacus, leider ist aber auch dieses Photo nicht gerade überragend geworden. Im Hintergrund sieht man noch einen Rotflossen-Antennenwels:
Näheres findet man hier:
Alberto Luis Cione,1 Wasila M. Dahdul John G. Lundberg and Antonio Machado-Allison
Megapiranha paranensis, a New Genus and Species of Serrasalmidae (Characiformes, Teleostei) from the Upper Miocene of Argentina
Journal of Vertebrate Paleontology 29(2):350-358. 2009