Schädel fand ich schon immer ziemlich interessant, vor allem wenn es sich um jene von eher ungewöhnlichen Tieren handelt. Außerdem ist es immer wieder erstaunlich welche Dinge man an ihnen entdecken kann, die man am lebenden Objekt kaum oder gar nicht sieht. Höchst erstaunlich kann es auch sein, wie sehr sich die Morphologie eines Schädels eigentlich von jener des lebenden Tieres unterscheiden kann, da ja viele äußeren Organe keine knöchernen Bestandteile haben. Darum wollte ich hier ein paar Bilder von Schädeln zeigen, welche man in der Regel eher mal selten zu sehen bekommt. Alle Bilder habe ich übrigens vor kurzem im Archiv des zoologischen Instituts in Tübingen aufnehmen können.
Zunächst einmal der Schädel eines jungen Nashornes, wobei ich dazu sagen muss, dass ich nicht weiß, um welche Art es sich eigentlich handelt.
Die Hörner von Rhinocerosen bestehen ausschließlich aus Keratin, und haben auch nicht wie etwa die Hörner von Rindern oder Antilopen einen könchernen Kern. Darum würde man selbst bei ausgewachsenen Exemplaren mit großen Hörnern nichts auf der Schnauze vorfinden. Sehr gut zu erkennen sind an diesem Schädel im Verhältniss riesigen Molaren. Da Zähne bestenfalls in der Länge noch etwas wachsen können, nicht aber in der Breite, müssen sie entsprechend groß angelegt sein, um das Wachstum des Schädels zu komensieren. Ebenfalls sehr schön kann man die modifizierte Nasenregion erkennen.
Ebenfalls kaum jemals zu sehen bekommen wird man diesen Schädel, der zu dem Skelett eines jungen Zwergflusspferdes gehört.
Die Zähne sind noch sehr scharfkantig und unabgenutzt, und vor allem die Schneide-und Eckzähne noch extrem klein, weshalb ich vermute, dass es sich hier noch um die Milchzähne handelt.
Zum Schluss noch der Schädel eines erwachsenen Tieres, diesmal eines Tapirs, von dem ich leider auch nicht sagen kann, um welche Art es sich handelt.
Interessanterweise ähnelt der Schädel von Tapiren sehr jenen von arachaischen Rüsseltieren wie Moeritherium, mit dem Hauptunterschied, dass bei jenen die Nasenöffnung noch an der Schnauzenspitze gelegen hat. Bei Tapiren ist die Nasenhöhle sehr stark nach posterior verlagert, was beim lebenden Tier aber praktisch unsichtbar bleibt.