Auch heute soll wieder ein kaum bekannter, aber nichtsdestotrotz äußerst interessanter Hai vorgestellt werden, der Grüne Laternenhai (Etmopterus virens). In Bezug auf sein Äußeres kann er sich zwar nicht ganz mit dem Viper-Dornhai, mit dem er auch entfernt verwandt ist, messen, doch zeigt auch er eine Reihe von sehr interessanten Besonderheiten. Zunächst einmal ist der Grüne Laternenhai recht klein, nämlich nur bis etwa 26 cm lang, womit er zu den kleinsten Haien überhaupt gehört. Interessanterweise sind auch seine Flossen anders als bei anderen Haien transparent und fast völlig farblos. Hier ein Photo (wie alle übrigen im Beitrag) von Wikipedia:
Der Grüne Laternenhai bewohnt primär Meerestiefen unterhalb von etwa 350 m, wurde aber auch schon in über 900 m Tiefe gefunden, und hält sich vor allem nahe dem Meeresboden auf. Die Art kommt im Atlantik zwischen der östlichen Südspitze des nordamerikanischen Kontinents und der Nordspitze des südamerikanischen Kontinents vor, ist aber möglicherweise auch bis vor Brasilien verbreitet.
Obwohl diese geradezu winzigen, und vor allem in der unteren Ansicht alles andere als gefährlich aussehenden Haie nicht unbedingt wie effiziente Raubtiere aussehen, gehören sie doch zu den größten Räubern unter den Haien. Denn während selbst Tigerhaie und Weiße Haie als ausgesprochene Großwildjäger meistens Beutetiere jagen die kleiner sind als sie selbst, greift der Grüne Laternenhai auch Beute an, welche seine eigenen Körpergröße deutlich übertreffen.
Nun fragt man sich mit einiger Berechtigung wie dieser kleine Laternenhai mit seinen alles andere großen Zähne so etwas bewerkstelligt. So unscheinbar er auf den ersten Blick auch aussehen mag, zeichnet ihn doch eine Besonderheit aus, denn er lebt nicht nur in Schwärmen, sondern jagt allem Anschein nach auch in Gruppen. Auf diese Weise können mehrere Grüne Laternenhai zusammen auch noch relativ große Kalmare und Oktopusse überwältigen, welche ihre Hauptbeute darstellen. Während ein gewisses Schwarmleben für eine ganze Reihe von Haien an sich nichts ungewöhnliches ist, stellt das gemeinschaftliche und möglicherweise sogar koordinierte Jagen eine absolute Seltenheit dar.
Wie ihr Name schon andeutet, besitzen Grüne Laternenhai Leuchtorgane. Diese befinden sich in den schwärzlichen Hautbereichen unterhalb der Schnauze, am Bauch, über den Bauchflossen und an der Schwanzflosse. Inwieweit diese eine Rolle bei der Jagd im Schwarm spielen könnten, ist allerdings noch unbekannt.
Wie viele andere Haie sind Grüne Laternenhaie lebendgebärend, wobei die Weibchen lediglich ein bis drei Junge gebären, welche bei der Geburt schon bereits etwa 9 cm messen.
Als nächstes kommt bestimmt der Coookie-cutter shark …