Heute gibt es als Bild des Tages ein außergewöhnlich gut erhaltenes Fossil von Lepoteuthis gigas, einem Cephalopoden aus dem oberen Jura, welches sich in der Paläontologischen Sammlung in Tübingen befindet. In der Regel bleiben von Kopffüßern allerhöchstens kalkhaltige Körperregionen fossil überliefert, etwa die Schalen von Ammoniten oder die Rostren von Belemniten, gelegentlich auch chitinöse Teile wie etwa Haken an den Fangarmen. Nur unter extrem guten Bedingungen können auch Abdrücke des Körpers entstehen, wie bei diesem wunderschönen Exemplar welches im Nusplinger Plattenkalk gefunden wurde.
Der hintere Teil des Körpers wird vor allem durch den sehr großen kalkigen Schulp oder Phragmakon dargestellt, welcher ganz ähnlich aufgebaut ist wie der heutiger Kalmare, und im Inneren des Mantels lag. Vermutlich gab es im hinteren Bereich des Phragmakons noch auf jeder Seite je eine Flosse, die allerdings aufgrund ihrer Fragilität nicht erhalten blieb. Am Kopf kann man noch ausgezeichnet die Form und Größe der Fangarme erkennen, vor allem der ausgesprochen langen gestielten Saugnäpfe.
Trotz des Beinamens „gigas“ war Leptoteuthis gigas nicht unbedingt ein Riese, zumindest nicht in absoluten Maßen. Die größten bekannten Exemplare erreichten etwa 60 cm Länge, womit sie in etwa großen Sepia-Arten oder einem kleineren Humboldtkalmar entsprechen.