Da ich nun schon ziemlich lange nichts mehr geschriebe habe, dachte ich dass nun endlich mal wieder etwas Neues auf den Blog muss. Da ich schon beim letzten Beitrag über Vögel geschrieben habe, passt es vielleicht ganz gut, wenn der aktuelle Blogpost auch einen Vogel zum Inhalt hat. Es geht dabei um den Erzraben (Corvus crassirostris), eine riesige Rabenart, welche im Osten Afrikas vorkommt. Der Erzrabe erreicht eine Länge von 60-64 cm und ein Gewicht von 1,5 kg, womit er neben dem auch stellenweise bei uns heimischen Kolkraben (Corvus corax) zu den größten Rabenvögeln, und damit auch zu den größten Singvögeln der Welt zählt. Allerdings ist der Erzrabe noch weitaus auffälliger und beeindruckender als der Kolkrabe. Nicht nur der weiße Nackenbereich und die weiße Schnabelspitze einen starken Kontrast zum ansonsten pechschzwarze Gefieder darstellen, sondern vor allem auch der gewaltige Schnabel mit dem mächtigen konvex gebogenen Hornaufsatz machen diesen Vogel so auffällig, und fast unverwechselbar. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht jedoch mit dem sehr ähnlich gezeichneten und ebenfalls mit einem recht hochrückigen Schnabel ausgestattetem Geierraben (Corvus albicollis). Dieser ist mit einer Länge von 50-54 cm allerings etwas kleiner als der Erzrabe, und bewohnt auch ein viel größeres Gebiet, nämlich die komplette Südspitze Afrikas und weite Teile Ostafrikas bis in den Süden des Sudans und Äthiopiens. Dagegen ist der Erzrabe nur in einem weitaus kleineren Gebiet heimisch, welches sich über Teile Eritreas, Somalias und Äthiopoen erstreckt, und dort in Gebirgen bis in Höhen von 4000 Metern vorkommt. Ohne die genaueren Hintergründe zu kennen, wage ich an dieser Stelle mal zu behaupten, dass der Geierrabe die evolutionär gesehen ältere Art ist, und sich der Erzrabe aus dem Geierraben, bzw einer sehr ähnlichen früheren Form, entwickelt hat. Dafür sprechen nicht nur die sehr große Ähnlichkeit (eigentlich sieht der Erzrabe aus wie eine aufgeblasene Version des Geierraben), sondern auch die nur recht geringe lokale Verbreitung des Erzraben. Dieses Photo eines Erzraben habe ich im Zoologischen Museum von Kopenhagen gemacht:
Man sieht gut den extrem ausgeprägten Schnabel:
Ähnlich dem Kolkraben ernährt sich der Erzrabe ebenfalls recht opportunistisch, wobei allerdings Aas und Insektenlarven, welche er auch vor allem aus dem Dung von Huftieren aufnimmt, eine wichtige Rolle spielen. Sie fressen aber auch menschliche Abfälle und Schlachtabfälle, und allem Anschein nach sogar Getreide.
Ah, das Warten hat sich gelohnt 🙂 Interessanter Artikel!
I am from England but i like those photo very much. Thanks