Nach vielen Beiträgen über lebende Tiere gibt es jetzt mal wieder ein Fossil, genau genommen den Schädel eines Archaeotherium aus Dakota, welchen ich im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe photographiert habe.
Die Schädel von Archaeotherium und anderen Entelodonten sind vermutlich unter den „monströsesten“ Formen welche die Säugetiere je hervorgebracht haben. Neben dem riesigen zähnestarrenden Maul finden sich auch bizarre Knochenauswüchse am Unterkiefer sowie ein flügelartig verlängertes Jochbein, welches Ansatzstelle für gewaltige Kiefermusklen darstellte. Die Zähne an sich sind auch schon sehr interessant, und finden sich in vergleichbarer Ausprägung bei keinem lebenden Tier. Zwar zeigen sich gewisse Ähnlichkeiten zu denen von Schweinen, und vermutlich lebten die Entelodonten, zu denen Archaeotherium gehörte, zumindest teilweise auch von pflanzlicher Nahrung, doch die dreieckigen spitzen Prämolaren waren eher eine Anpassung an an den Konsum von Fleisch und Knochen. Tatsächlich hat man auch verschiedene Knochen größerer Säuger gefunden, welche Zahnabdrücke von Archaeotherium aufwiesen. Vermutlich beschränkten sich diese Tiere auch nicht darauf nur Aas zu fressen oder anderen Fleischfressern als Kleptoparasiten die Beute abzujagen, sondern gingen teilweise auch selbst aktiv auf Jagd.