Das heutige Bild des Tages wurde vollkommen randomisiert aus meinem Photo-Archiv ausgesucht. Gefunden habe ich dabei diesen schönen Schädel eines Albatros der Gattung Diomedea aus der Zoologischen Schausammlung in Heidelberg:
Innerhalb des Gattung Diomedea findet sich auch der Wanderalbatros (Diomedea exulans), welcher von allen lebenden Vögeln die größte Flügelspannweite erreicht. Wie groß genau diese allerdings werden kann, ist schwer zu sagen, da zwischen den wirklich gesicherten Angaben und den zweifellos völlig übertriebenen und erfundenen Angaben eine erhebliche Lück klafft. Spannweiten von mehr als 3 Metern sind eher durchschnittlich, doch Angaben von deutlich über 4 oder gar 5 Metern gehören definitiv ins Reich der Märchen. Anscheinend sind Flügelspannweiten bis etwa 3,7 m auch nachgewiesen.
Interessant finde ich dabei die Angaben von Erich Dautert, welcher Anfang des 20. Jahrhunderts vor Südgeorgien Museums-Exemplare verschiedener Tiere sammelte. Er beschreibt in seinem Buch „Auf Walfang und Robbenjagd im Südatlantik“ dass sehr große Albatrosse in ausgestopfter Form beliebte Mitbringsel der Seeleute waren, da sich diese für gutes Geld verkaufen ließen, anscheinend vor allem als Dekorationen für Hafenkneipen. Er beschreibt wie er mit Seeleuten direkt in einer Brutkolonie von Albatrossen nach besonders großen Exemplaren suchten. Die Spannweiten wurden im Vorraus gemessen, wobei zwei Männer die Flügel hielten und zwei andere die Spannweite maßen. Nach Dauters wurden nur solche Albatrosse überhaupt mitgenommen, welche eine Spannweite von mindestens vier Metern hatten, wobei diese schon im Vorraus von verschiedenen Auftraggebern „bestellt“ wurden, wobei auch etliche Exemplare zusammen kamen.
Diese beschriebene Episode über die Albatross-Jagd erscheint schon etwas merkwürdig, denn wenn Exemplare mit Spannweiten von mehr als 4 Metern damals sogar auf Bestellung gefangen und präpariert wurden, verwundert es dass kein solcher Riesenvogel offiziell verifiziert wurde. Andererseit beschreibt Dautert in seinem Buch alles sehr präzise, egal ob Landschaft, Tierwelt oder Schiffe. Ich kann hier höchstens mutmaßen dass die Messmethode der Seeleute eventuell nur sehr grob gewesen ist, und zu überschätzen Spannweiten geführt haben könnte.
Ich weiss nicht ob der Wanderalbatross tatsächlich der größte(Spannweite) lebende Flugfähige Vogel ist, Arten wie D.dabbenena scheinen ähnliche Spannwewiten zu besitzen.
Aufjedenfall ein schöner Artikel.
Stimmt, das ist teilweise wirklich schwer zu sagen ob eine Art tatsächlich am größten (oder auch am kleinsten) ist. Dabei kommt natürlich auch noch häufig die unsichere Lage bezüglich der tatsächlich echten größten Exemplare hinzu.