Das heutige Bild des Tages zeigt einen präparierten Helmhokko (Pauxi pauxi) mit Küken, und wurde im Museum für Naturkunde in Berlin aufgenommen.
Die beiden Helmhokkos sind Teil einer Ausstellung von meisterhaft präparierten Vögeln, welche in ihrer Lebendigkeit und kunstfertigen Darstellung absolute Weltklasse darstellen. Es gibt himmelweite Unterschiede in der Qualität von präparierten Tieren, angefangen von gerade zu grauenvoll bis täuschend lebensecht. Leider wird die Arbeit von wirklich guten Präparatoren im Allgemeinen kaum hinreichend gewürdigt, dabei umfasst sie gleich eine Vielzahl unterschiedlicher Disziplinen, welche alle beherrscht werden müssen, um ein wirklich gutes Ergebnis zu erreichen. Ein guter Präparator muss nicht nur die rein handwerklichen Fähigkeiten seines Berufs meistern können (und die sind oft schwierig genug), sondern muss auch ein Anatom, ein Tierkenner und ein Künstler sein.
Wie unglaublich viel Arbeit in der Herstellung einzelner Tierpräparate teilweise steckt, lässt sich oft nicht einmal annäherungsweise erahnen wenn man nicht mit den Hintergründen vertraut ist. Dahingehend finde ich die Teilausstellung im Museum für Naturkunde, welche sich eben diesem Feld widmet, auch ausgesprochen gelungen. Denn dort werden nicht nur verschiedene Methoden der direkten Präparation von Tierkörpern, sondern auch die Herrstellung von Abgüssen und verschiedene Modellations- und Rekonstruktionstechniken gezeigt, und wie weitreichend die Arbeit von Museumspräparatoren über jene eines reinen „Ausstopfers“ geht. Wer das nächste Mal in einem Museum gut gemachte Tierpräparate ansieht, sollte sich auch hier bewusst machen, dass dahinter ein künstlerisches und handwerkliches Können steckt, welches jenen der großen Bildhauer teilweise nicht nur nicht nachsteht, sondern dieses in seiner Komplexizität zuweilen sogar noch übertrifft.
Neben dem Helmhokko werden in der Ausstellung mit den Vogelpräparaten vor allem große Aras gezeigt, welche auf höchstem Niveau präpariert wurden, und eher wie dreidimensionale Momentaufnahmen aus dem Leben erscheinen, als wie die konservierten Bälge toter Vögel.
Allerdings habe ich mich ganz bewusst erst einmal für den Helmhokko als Bild des Tages entschieden, denn Aras kennt sicherlich jeder, doch von Hokkos haben sicherlich viele noch nicht einmal gehört. Diese süd-und mittelamerikanischen Hühnervögel kommen in etwa 50 Arten vor, und reichen in ihrer Größe von den Ausmaßen eines Rebhuhns bis zu der eines Auerhahnes, wobei die Männchen üblicherweise größer sind als die Weibchen. Der im Bild gezeigte Helmhokko ist dabei eine der größten Arten und erreicht Längen bis etwa einen Meter und Gewichte bis etwa 3,6 kg, wobei der nahe verwandte und sehr ähnlich aussehende Hornhokko (Pauxi unicornis) noch etwas größer wird.
Neben dem namensgebenden „Helm“ an der Schnabelbasis fällt auch die ungewöhnlich samtartige Struktur des Gefieders im Hals-und Kopfbereich auf.
Dieses Helmhokko-Kücken ist auch ein wunderschönes Beispiel für wirklich hochwertige Taxidermie. Dabei sind es auf den ersten Blick teilweise gar nicht so sehr auffallende Details wie die anatomisch korrekte und kein bisschen eingeschrumpfte Form der Beine und Füße, welche die Qualität dieses Stückes aufzeigen.
Am Ende des Beitrages noch mal ein großes Dankeschön an Heinrich Mallison vom Museum für Naturkunde, der für mich extra noch mal den genauen Artnamen des Hokkos nachgeschaut hat, da mein eigenes Photo dass ich von der Beschriftung an der Vitrine gemacht habe, durch starke Reflexionen leider vollkommen unkenntlich war.