Neben dem im letzten Beitrag gezeigten Felsenspringer gibt es im Stuttgarter Rosensteinmuseum noch eine ganze Reihe anderer interessanter Präparate von ungewöhnlichen Huftieren, etwa von Giraffengazellen (Litocranius walleri). Woher die Giraffengazelle ihren Namen hat, ist unschwer zu erraten, denn sie ist nicht und ausgesprochen hochbeinig, sondern hat auch eine äußerst langen Hals, beides Anpassungen um Blätter von Bäumen und Sträuchern abzufressen.
Männliche Giraffengazellen wiegen bis etwa 45 kg, bei einer Schulterhöhe von 89-105 cm, während Weibchen mit etwa 30 kg Körpergewicht und Schulterhöhen von 80-100 cm etwas kleiner bleiben. Aufgrund der langen Beine und dem langen Hals können Giraffengazellen schon in normaler Position recht hohe Zweige erreichen, allerdings sind sie in der Lage sich senkrecht auf ihre Hinterbeinen aufzurichten, und dadurch auch erheblich höher wachsende Blätter zu erreichen, welche außerhalb der Reichweite der allermeisten anderen Tiere stehen. Wenn sie aufrecht stehend Blätter abweiden, benutzen sie ihre grazilen Beine um sich mit ihnen an Ästen oder Stämmen abzustützen, ganz ähnlich wie Ziegen das auch machen, nur weitaus eleganter.
Was man weder beim Präparat noch beim lebenden Tier sieht, sind die erstaunlich massiven Halswirbel, welche für eine Gazelle dieser Größe und noch dazu bei einem so kleinem Kopf ziemlich stark ausgeprägt sind. Ein tolles Photo kann man aber hier sehen.
Hier ist noch einmal ein Photo einer jungen Giraffengazelle. Das erwachsene Tier im Hintergrund soll übrigens nicht die Mutter darstellen, denn nur männliche Exemplare besitzen Hörner.