Wenn es in den Medien um Walfang geht, hört oder liest man immer wieder von Minkwalen. Minkwale sollen wieder in größeren Mengen gejagt werden, Minkwale sollen wieder in höheren Stückzahlen zu „wissenschaftlichen Forschungszwecken“ von Japanischen Walfängern getötet werden. Wenn ich so etwas höre oder lese muss ich mich jedes Mal wieder etwas ärgern. Warum? Weil der Name „Minkwal“ ein typisches Beispiel für die Unfähigkeit vieler Journalisten ist, Tiernamen korrekt ins Deutsche zu übertragen. Allzu oft passiert es nämlich, dass unkundige Journalisten nicht in der Lage sind 10 Sekunden zu investieren um zu sehen ob ein Tier auch einen deutschen Namen hat, und statt dessen einfach mehr oder weniger genaue wörtliche Übersetzungen des englischen Namens benutzen. Dabei kommen zuweilen solche Wortmonstrositäten wie „Wolkopard“ heraus, weil eine große deutsche Tageszeitung mit großen Bildern und wenig Text kurzerhand „clouded leopard“ eindeutschen musste, anstatt die geläufige Bezeichnung Nebelparder zu registrieren.
Auch bei den Minkwalen ist es so. Im Englischen heißen diese Wale „Minke Whale“, ausgehend von der norwegischen Bezeichnung minkehval , nach einem norwegischen Walfänger namens Meincke aus dem 18. Jahrhundert. Der deutsche Name „Minkwal“ ist also nicht einmal eine korrekte Wiedergebung des schon abgeänderten Namens. Ohnehin haben diese Wale seit Ewigkeiten einen in jedem sie erwähnenden Tierbuch gebräuchlichen deutschen Namen, nämlich Zwergwal. Genau genommen sind es wie man inzwischen weiß, sogar zwei (unter umständen sogar drei) verschiedene Arten, der Nördliche Zwergwal und der Südliche Zwergwal. Da sie nach dem extrem seltenen Zwergglattwal die kleinsten Bartenwale überhaupt sind, ist dieser Name auch deutlich passender (unten eine alte Illustration eines Nördlichen Zwergwals von Wikipedia):
Ein Mink, ohne irgendeine Verbindung zum Minkwal (von Wikipedia):
Nur, Danke!!