Da ich mich ja besonders für diverse kaum bekannte prähistorische Wale interessiere, habe ich schon vor geraumer Zeit einmal angefangen, einen primitiven Pottwal zu modellieren. Allerdings hatte ich die Vorlage nicht dabei, und mußte daher aus dem Gedächtnis heraus modellieren, und außer einem selbst hergestellten, ziemlich groben Modellierwerkzeug aus einem krummen Nagel, hatte ich auch keine weiteren Materialien. Letztes Wochenende habe ich dann dank meines Laptops eine geeignete Vorlage vor Ort gehabt, und konnte die entsprechenden Korrekturen vornehmen. Bei dem Wal handelt es sich um Aulophyseter rionegrensis. Ehrlich gesagt weiß ich so gut wie überhaupt nichts über diesen Wal, da Informationen über prähistorische Wale abseits von Basilosaurus und Dorudon nur extrem spärlich sind. Jedenfalls habe ich ein sehr hübsches, am Computer gemaltes Bild auf einer japanischen Seite gefunden, an dem ich mich sehr stark orientiert habe, wobei ich mir gewisse Modifikationen vorbehalten habe. Das als Vorlage dienende Bild kann man hier sehen: http://www.gem.hi-ho.ne.jp/aquaheart/aulophyseter.gif
Als Modell wählte ich dem kleinen Maßstab wegen Fimo, und da es sich um eine sehr kompakte Form handelte, die genügend Eigenstabilität hat und auch keine langen Hebelansätze für die Schwerkraft bietet, habe ich auf stützende Metallelemente im Innern verzichtet. Man sieht recht gut dass es sich auch nur um ein sehr kleines Modell handelt, nicht viel größer als der Korken, auf dem es befestigt ist:
Man kann selbst auf einem solchen Maßstab mit Fimo noch erstaunlich gute Modelle herstellen, auch wenn viele kleine Details mit der Digitalkamera leider nicht zu erkennen sind. Zugegebenerweise sieht dieses Modell vielleicht auch nach nicht allzu viel aus, was mit daran liegt, dass es nicht angemalt ist. Nichtsdestotrotz stecken mehrere Stunden Arbeit in diesem Modell. Man merkt beim Modellieren immer wieder, dass man oft wirklich sehr schnell etwas machen kann, was in etwa so aussieht, wie es aussehen soll, aber was wirklich Zeit-raubend ist, sind die ganzen Adaptionen und Anpassungen, um möglichst die Proportionen der Vorlage zu erreichen. Ich habe die Grundform der Vorlage beibehalten, aber noch einige Änderungen gemacht. Etwa habe ich die Rückenflosse noch größer gemacht, ähnlich wie bei Zwergpottwalen, aber schon leicht die Rückenbuckel moderner Pottwale angedeutet. Dafür habe ich auf die für heutige Pottwale typischen Längsrunzeln verzichtet, um nicht allzu starke Assoziationen mit der modernen Art hervorzurufen. Außerdem habe ich die Brustflossen, die auf dem Bild wirklich sehr ungewöhnlich aussahen, eher wie die von modernen Pottwalen modelliert, diese Sicherlform erschien mir einfach zu unwahrscheinlich. Am Kopf habe ich dann noch ein wie bei modernen Pottwalen leicht erhabenes, deutlich seitliches Blasloch modelliert. Was auf den Photos leider beinahe nicht zu sehen ist, sind die zahlreichen Narben, die ich aufmodelliert habe. Pottwalbullen zeigen häufig derartige Narben aus Konfrontationen mit anderen Bullen, und daher dachte ich, dass das hier sicher auch nicht schlecht aussähe. Außerdem machen solche kleine Details ein Modell gleich viel lebendiger.
Vielleicht werde ich irgendwann noch mal einen Abguss machen, und diesen dann anmalen, was dann auch gleich viel interessanter aussieht. Für die Zukunft ist auch noch ein größeres Modell des Killer-Pottwales Zygophyseter varolai geplant. Hier noch mal eine Ansich von vorne:
Der Pottwal sieht echt verdammt echt aus. Das kan man schon alleine am Foto erkennen, vorallem die Narben wirken super. Hier sieht man wie nützlich das Bestiarium ist, denn ich habe zum Killerpottwal gegooglelt, und kein Ergebniss gefunden. Ich freue mich schon auf weitere Artikel. Tschüss!